Aphasische Hauptsyndrome: Broca-Aphasie

(motorische Aphasie, verbale Aphasie, expressive Aphasie)

Klinisches Bild

Spontansprache

Langsames Sprechen, mit vielen Pausen und großer Sprachanstrengung. Kurze Äußerungen mit verarmter syntaktischer Struktur. Häufig nur Aneinanderreihung von Inhalts­wörtern (Nomina, Verben, Adjektive), Funktions­wörter (Präpositionen, Artikel, Pronomina) und gebundene grammatische Morpheme (Affixe, Flexions­endungen) werden meist ausgelassen (sog. "Telegrammstil"). Eingeschränkter Wortschatz, sonst kaum lexikalische Störungen. Häufig phonematische Paraphasien. Das Sprachverständnis ist relativ gut erhalten; nur wenn die Interpretation einer Äußerung eine komplizierte syntaktische Analyse erfordert, kann es zu Auffälligkeiten kommen. Broca-Aphasiker sind sich – im Gegensatz z.B. zu Wernicke-Aphasikern – ihrer sprachlichen Beeinträchtigung bewußt, häufig versuchen sie, sich zu verbessern.

Schriftsprache

Ähnlich beim Lesesinn­verständnis: Ist ein Satz syntaktisch komplex und enthält viele Funktionswörter kommt es zu deutlichen Verständnis­problemen. Das Lesen und Verstehen einfacher Sätze ist aber i.d.R. nicht beeinträchtigt. Beim Schreiben zeigt sich die selbe syntaktische Störung wie in der Spontan­sprache. Die häufig mit Broca-Aphasie verbundene Halbseiten­lähmung (Hemiplegie) führt zu zusätzlichen Problemen beim Schreiben.

Die wichtigsten Symptome

Häufig verbunden mit Hemiplegie oder Hemiparese, dadurch kommt es oft auch zu Zeichen einer Dysarthrie.

Typische AAT-Ergebnisse

(AAT = Aachener Aphasie Test)

 max. Punktzahl

 leicht bzw. nicht gestört

 mittelschwer gestört

 schwer gestört

Spontansprache

AAT-Ergebnisse Spontansprache

Kommunikationsverhalten (Diskurs), Artikulation & Prosodie, Automatismen, Semantik, Phonematik, Syntax

Untertests

AAT-Ergebnisse Untertests

Token Test, Nachsprechen, Schriftsprache, Benennen, Sprachverständnis

Patientenbeispiele

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